Auszug aus „FRIULI da BERE“ (Friaul zum Trinken), Hrsg. Francesco Antonini
In Brazzano, inmitten des Collio gelegen, einem Gebiet, das heute an große Weine, eine blühende Natur und allgemeinen Wohlstand denken lässt, hat man in der Nachkriegszeit noch Hunger gelitten. Und wer sich um den Weinanbau kümmerte, gehörte nicht unbedingt zur gehobeneren Bevölkerungsschicht.Francesco Vosca erzählt: „Wein galt damals als ein ärmlicheres Nahrungsmittel als Weizen oder Mais, die in den Ebenen angebaut wurden. In den 40er Jahren gab es keine Arbeit. Mein Onkel wanderte deshalb damals nach Australien aus. Mein Vater Mario erzählte mir immer, dass es während der Zeit des Regimes Pflicht war, samstags zum Marsch anzutreten. Er war jedoch oftmals bei der Arbeit, und dann kamen die Carabinieri, holten ihn und brachten ihn ins Kittchen. Aber er beschwerte sich nicht, denn letztendlich war das sein einziger Ruhetag.“
Francesco, 1959 geboren, hat dieses ländliche Leben noch mit seinen eigenen Augen gesehen. Er erinnert sich: „Als wir Kinder waren, so sechs-sieben Jahre alt, arbeiteten wir auf dem Feld. Wenn ich heute über Kinderarbeit reden höre, muss ich lachen: Das ist ein großes Wort, man muss das immer im Zusammenhang betrachten... In den 60er Jahren herrschte noch Armut, und wir brauchten die Arbeiter, denn wir hatten noch keine Maschinen. Ein Kind mehr machte da einiges aus!“
Gemeinsam mit seinem Vater, seiner Mutter und seinen zwei Schwestern kümmerte sich Francesco Vosca um den Weinanbau auf dem Hektar Land seiner Familie in Brazzano. Sie produzierten Korbflaschen und nicht abgefüllten Wein, mehr Weißweine als Rotweine, Tocai, Malvasia und Ribolla - bevor die Weine zur Mode wurden, die Francesco immer noch als „die Franzosen“ bezeichnet, also Grauburgunder, Sauvignon und Chardonnay. Francesco Vosca ging in Cividale del Friuli zur Schule und machte seinen Abschluss in Agrarwissenschaften. Zunächst arbeitete er mit seinem Vater zusammen, später übernahm er dann das Unternehmen und machte es zu dem, was es heute ist. „Bis Anfang der 90er Jahre hatten wir noch Vieh, erst dann haben wir entschieden, uns gänzlich dem Weinanbau zu widmen.“
Heute besitzt die Familie 8 Hektar Land und produziert 15.000 Flaschen. Aber auch den nicht abgefüllten Wein gibt es noch. Drei Viertel der Produktion sind Weißweine: Besonderes Augenmerk verdient der Tocai, aber auch der Malvasia ist hier sehr gut. Mithilfe seiner Frau Anita und seiner Kinder Gabriele und Elisabetta verwendet Francesco Vosca den Ausbau im Holzfass nur moderat. Stattdessen setzt er neben dem Guyot-System auf die Reberziehung „alla cappucina“, die manchmal ausbalanciertere Ergebnisse hervorbringt. Zudem produziert er die Traubenmischung „Collio bianco ‘05” (65% Tocai, der Rest Pinot Grigio und Malvasia), die kurz im Holzfass gereift ist. Drei Vosca-Weine aus dem Jahr 2005 wurden von Slow Food mit zwei Gläsern ausgezeichnet (Tocai, Malvasia und Pinot Grigio), während der Tocai ’02 in den Weinführern der Handelskammern drei Sterne erhalten hat; ebenso positiv waren die Kritiken in der Wochenzeitschrift Espresso. In Brazzano, inmitten des Collio gelegen, einem Gebiet, das heute an große Weine, eine blühende Natur und allgemeinen Wohlstand denken lässt, hat man in der Nachkriegszeit noch Hunger gelitten. Und wer sich um den Weinanbau kümmerte, gehörte nicht unbedingt zur gehobeneren Bevölkerungsschicht.
Francesco Vosca erzählt: „Wein galt damals als ein ärmlicheres Nahrungsmittel als Weizen oder Mais, die in den Ebenen angebaut wurden. In den 40er Jahren gab es keine Arbeit. Mein Onkel wanderte deshalb damals nach Australien aus. Mein Vater Mario erzählte mir immer, dass es während der Zeit des Regimes Pflicht war, samstags zum Marsch anzutreten. Er war jedoch oftmals bei der Arbeit, und dann kamen die Carabinieri, holten ihn und brachten ihn ins Kittchen. Aber er beschwerte sich nicht, denn letztendlich war das sein einziger Ruhetag.“
Francesco, 1959 geboren, hat dieses ländliche Leben noch mit seinen eigenen Augen gesehen. Er erinnert sich: „Als wir Kinder waren, so sechs-sieben Jahre alt, arbeiteten wir auf dem Feld. Wenn ich heute über Kinderarbeit reden höre, muss ich lachen: Das ist ein großes Wort, man muss das immer im Zusammenhang betrachten... In den 60er Jahren herrschte noch Armut, und wir brauchten die Arbeiter, denn wir hatten noch keine Maschinen. Ein Kind mehr machte da einiges aus!“
Gemeinsam mit seinem Vater, seiner Mutter und seinen zwei Schwestern kümmerte sich Francesco Vosca um den Weinanbau auf dem Hektar Land seiner Familie in Brazzano. Sie produzierten Korbflaschen und nicht abgefüllten Wein, mehr Weißweine als Rotweine, Tocai, Malvasia und Ribolla - bevor die Weine zur Mode wurden, die Francesco immer noch als „die Franzosen“ bezeichnet, also Grauburgunder, Sauvignon und Chardonnay. Francesco Vosca ging in Cividale del Friuli zur Schule und machte seinen Abschluss in Agrarwissenschaften. Zunächst arbeitete er mit seinem Vater zusammen, später übernahm er dann das Unternehmen und machte es zu dem, was es heute ist. „Bis Anfang der 90er Jahre hatten wir noch Vieh, erst dann haben wir entschieden, uns gänzlich dem Weinanbau zu widmen.“
Heute besitzt die Familie 8 Hektar Land und produziert 15.000 Flaschen. Aber auch den nicht abgefüllten Wein gibt es noch. Drei Viertel der Produktion sind Weißweine: Besonderes Augenmerk verdient der Tocai, aber auch der Malvasia ist hier sehr gut. Mithilfe seiner Frau Anita und seiner Kinder Gabriele und Elisabetta verwendet Francesco Vosca den Ausbau im Holzfass nur moderat. Stattdessen setzt er neben dem Guyot-System auf die Reberziehung „alla cappucina“, die manchmal ausbalanciertere Ergebnisse hervorbringt. Zudem produziert er die Traubenmischung „Collio bianco ‘05” (65% Tocai, der Rest Pinot Grigio und Malvasia), die kurz im Holzfass gereift ist. Drei Vosca-Weine aus dem Jahr 2005 wurden von Slow Food mit zwei Gläsern ausgezeichnet (Tocai, Malvasia und Pinot Grigio), während der Tocai ’02 in den Weinführern der Handelskammern drei Sterne erhalten hat; ebenso positiv waren die Kritiken in der Wochenzeitschrift Espresso.